Die Möwe
von Anton TschechowBeschreibung
Es ist ein herrlicher Sommerabend, an dem sich die gut gelaunte Landgesellschaft um die berühmte Schauspielerin Arkadina am Seeufer zusammenfindet. Ihr Sohn Kostja hat sie alle zu seinem neuen Theaterstück eingeladen: Er sucht neue Formen für das Theater und braucht kein kitschiges, altmodisches Bühnenbild. Für sein revolutionäres Theaterexperiment benötigt er nur den Mond und den See hinter der leeren Bühne. Die Hauptrolle spielt Nina, die sich eine Karriere als Schauspielerin erhofft und Kostjas große Liebe ist. Im Publikum sitzen Freunde und Verwandte. Neben Arkadina ist auch ihr Geliebter, der bedeutende Schriftsteller Trigorin, angereist, um den Sommer auf dem Land zu verbringen. Die Anerkennung seiner Mutter würde für Kostja die Welt bedeuten. Stattdessen beginnt Arkadina, kaum hat das Stück begonnen, sich über das Spiel und den Text lustig zu machen. Kostja ist tief gekränkt. Künstlerische Erneuerung und jugendliche Visionen, genauso aber auch seine Liebe zu Nina haben keinen Platz in der etablierten Welt.
„Die Möwe“ von Anton Tschechow ist eines der großen Schauspieler*innenstücke der Theatergeschichte. Die Figuren eint ihre unstillbare Sehnsucht nach Leben und nach der Liebe. Doch anstatt etwas zu verändern, hängen sie lieber ihren Träumen nach und stecken in Selbstmitleid fest. Mit seinem feinen Humor und seiner präzisen Menschenkenntnis entlarvte Tschechow die seelischen Befindlichkeiten seiner Zeitgenoss*innen. Damals wie heute diskutieren wir den Generationenkonflikt, die Angst vor dem Altern und das Leiden an unseren Beziehungen. Am Ende des Stückes stellt Anton Tschechow die Frage, inwieweit uns die Kunst vor der Wirklichkeit retten kann. Regie führt der junge, aufstrebende Regisseur Max Lindemann, der in seinen Inszenierungen eine feine psychologische Figurenführung mit großen Bildern verbindet. Nach Arbeiten am Berliner Ensemble und dem Münchner Volkstheater gibt er mit „Die Möwe“ sein Debüt in Österreich.
DAUER
2 Stunden 20 Minuten, inkl. eine Pause
ALTERSEMPFEHLUNG
Ab 15 Jahren
PRESSESTIMMEN
„Max Lindemann inszeniert Tschechows Klassiker (…) mit coolem Gestus." Der Standard
„Lässig und sympathisch." Der Standard
„Um diese Produktion muss man sich keine (Sorgen) machen. Auch, weil die exzentrischen Kostüme (Cedric Mpaka) zwischen artsy Avantgarde und Vintage-Hippietum ein echter Hingucker sind!" Der Standard
„Russischer Klassiker in neuem Gewand." Kronen Zeitung
„Als welkender Theaterstar Arkadina (..) glänzt Julia Kreusch." Kronen Zeitung
„Nikolai Gemel überzeugt als unsicherer Erfolgsautor Tigorin." Kronen Zeitung
„Exaltiert wie spannungsreich." APA/ Salzburger Nachrichten
„Wunderbar exzentrisch und psychologisch genau in Mimik und Gestik sind die meisten Charaktere gezeichnet, allen voran jener der Schauspielerin Irina. Für Julia Kreusch ist Kostjas egomanische Mutter eine Paraderolle." APA/ Salzburger Nachrichten
Mitwirkende
- Irina Nikolajewna Arkadina, Schauspielerin
- Konstantin (Kostja) Gawrilowitsch Trepljow, ihr Sohn
- Pjotr Nikolajewitsch Sorin, ihr Bruder
- Nina Michajlowna Saretschnaja, junge Frau
- Ilja Afanassewitsch Schamrajew, Gutsverwalter bei Sorin
- Polina Andrejewna, seine Frau
- Mascha, seine Tochter
- Boris Alexejewitsch Trigorin, Schriftsteller
- Jewgenij Sergejwitsch Dorn, Arzt
- Semjon Semjonowitsch Medwedenko, Lehrer