We are living on the planet, as if we had another one to go.

Das grüne Wir

Theater als Ort des Perspektivenwandels

Das Landestheater Niederösterreich will Teil eines gesellschaftlichen Wandels sein, der unsere Welt zu einem besseren Ort macht. Wir wollen unsere Produktions- und Arbeitsstrukturen nachhaltiger und  klimafreundlicher gestalten. Wir wollen in einer offenen und solidarischen Atmosphäre zusammen arbeiten. Wir wollen uns künstlerisch für eine soziale, inklusive und diverse Gesellschaft einsetzen.

Wir wollen gemeinsam mit dem Publikum neue Erzählungen darüber entwickeln, die Welt gemeinsam besser zu gestalten.
Das grüne Wir

Der leitende Gedanke

Die Umweltpsychologin Isabella Uhl-Hädicke beantwortet die Frage, wie sich das Handeln Einzelner auf die Gesellschaft und die Umwelt auswirken kann, mit der Beschreibung eines Experiments: 

Auf einer Straße wurde das Verhalten von Menschen beobachtet. Wenn eine Person sichtbar etwas Gutes tat, resultierte das augenblicklich in einem deutlichen Anstieg der Bereitschaft anderer Personen, einen weggeworfenen Gegenstand von der Straße aufzuheben. Denn unser Handeln löst Reaktionen aus. Ähnliches, so Uhl-Hädicke, ließe sich in Sachen Klimaschutz nutzbar machen. 

Wir sind uns gegenseitig Vorbilder. Wir stehen immer, meist unmerklich, unsichtbar, in einer starken Beziehung zu unserer Umwelt. Das ist der leitende Gedanke unseres Arbeitsschwerpunkts „Das grüne Wir“. 

Kipppunkte – Und jetzt?

Auf und hinter der Bühne, unter Kolleg*innen und mit dem Publikum, wollen wir an einer besseren Welt mitarbeiten. Seit vielen Jahren wird in Zusammenhang mit dem Klimawandel von Kipppunkten gesprochen, nach deren Erreichen sich nichts mehr verändern lässt. 

Der „Club of Rome“, eine Organisation, die sich seit Jahrzehnten mit Nachhaltigkeit beschäftigt, schreibt im aktuellen Bericht: „Wir müssen zwar einen Felsblock bewegen, aber was ist, wenn es nicht hinauf, sondern hinunter geht? Wenn wir das Ding nur in Bewegung setzen müssen und den Rest die Schwerkraft erledigt? Wir glauben, dass wir in allen Gesellschaften vor einem sozialen Kipppunkt stehen.“  Wenn entsprechende politische, wirtschaftliche und soziale Maßnahmen gesetzt werden würden, könnten „sich selbst verstärkende positive Kreisläufe entstehen, eine Erde für alle.“ 

Als Kulturinstitution wollen wir uns daran beteiligen, gesamtgesellschaftlich an diese „sozialen Kipppunkte“ heranzukommen. Wir wollen gemeinsam mit dem Publikum neue Erzählungen darüber entwickeln, dass die gesellschaftliche Transformation nicht Entbehrung und Verzicht bedeutet, sondern die Möglichkeit bietet, die Welt gemeinsam besser zu gestalten. Dass mehr Geschlechtergerechtigkeit uns alle stärkt. Dass eine diverse, weltoffene Gesellschaft uns alle bereichert. 

Diskurs, Dokumentation und Theaterpädagogik

Transformations- und Erinnerungsbüro

In den Inszenierungen „Kasimir und Karoline“, „Die größere Hoffnung“, „Unerwartete Begegnungen“, „Die Physiker“ und „Alfa Romeo und die elektrische Giulietta“ sollen unsere sozialen Werte befragt, die Mechanismen missbräuchlicher Machtverhältnisse ausgestellt und die transformatorische Kraft und Fragilität unserer Beziehungen erforscht werden. 

In unseren Veranstaltungsreihen „Transformationsbüro“ und „Erinnerungsbüro“ machen wir uns in diskursiven, dokumentarischen und theaterpädagogischen Formaten auf die Suche nach dem, was unsere Welt im Innersten zusammenhält und sie für die Zukunft verbessern könnte.

Ausblick

Das Österreichische Umweltzeichen

Hinter der Bühne findet in unserem Theater seit einigen Jahren ein betrieblicher Prozess statt, um nachhaltiger zu produzieren. Das Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit den Regisseur*innen,
Bühnenbildner*innen und Kostümbildner*innen noch mehr Recycling zu ermöglichen und verstärkt auf nachhaltige Materialien in allen Bereichen zu achten. 

Unsere Landestheater- Kolleginnen Lisa Königsberger und Vera Lehr erarbeiten in Rücksprache mit Mitarbeiter*innen aus allen Abteilungen ein dynamisches Konzept zur Erreichung des Österreichischen Umweltzeichens des Bundesministeriums. An der Konkretisierung der Richtlinien des Umweltzeichens haben wir in den letzten Jahren, gemeinsam mit Vertreter*innen anderer Theater, aktiv mitgearbeitet.

Veranstaltungsreihen

mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit

Noch eine Bitte: Wir ersuchen Sie während Ihres Theaterbesuches etwaigen Abfall in den dafür vorgesehenen Behältern zu entsorgen.

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