Die eingebildete Kranke
nach MolièreBeschreibung
Argan hat eigentlich alles, was man für ein zufriedenes Leben braucht: eine treue Ehefrau, Kinder im heiratsfähigen Alter, einen großen Besitz und Toinette, seine schlaue Haushälterin. Doch glücklich ist Argan nicht, denn er ist ein Hypochonder, wie er im Buche steht. Tagtäglich quält er sein Umfeld mit eingebildeten Krankheiten und konsultiert sämtliche Ärzte, die viel Geld kosten und ihn trotzdem nicht heilen können. Er beschließt, seine Tochter Angélique gegen ihren Willen mit einem Arzt zu verheiraten, der sich tagtäglich um ihn kümmern soll. Um Argans hypochondrischem Wahn und seiner Selbstbespiegelung ein Ende zu setzen, fädelt seine Haushälterin Toinette ein absurd-komödiantisches Spiel von Intrigen und Verwicklungen ein …
In seiner berühmten und letzten Komödie aus dem Jahre 1673 beschreibt Molière die grotesken Auswüchse des Körperwahns in der französischen Adelsschicht. Auf der einen Seite wollte man den eigenen Körper vervollkommnen und verschönern, auf der anderen Seite hatte man Angst vor dem körperlichen Verfall und dem Sterben. Molière widmete das Stück Ludwig XIV., der sich zeitlebens mit selbsternannten Heilern umgeben hat. Der übertriebene Körperkult inspirierte Molière zu einer seiner tiefsinnigsten Gesellschaftssatiren.
In der Inszenierung des renommierten Film- und Theaterregisseurs Leander Haußmann wird das Kreisen um die eigene Befindlichkeit zum allgemein-menschlichen Thema und die Geschlechter-Zuordnung aufgelöst. In seiner Interpretation spielt Ursula Strauss, eine der berühmtesten österreichischen Kino- und Fernsehschauspielerinnen, die Titelrolle der eingebildeten Kranken.
ALTERSEMPFEHLUNG:
Ab 13 Jahren
Mitwirkende
- Inszenierung Leander Haußmann
- Bühne
- Kostüme
- Dramaturgie Sabrina Hofer