Schauspiel Zum letzten Mal
Do, 18. Januar 2024 19:30 Uhr

Kasimir und Karoline

von Ödön von Horváth
eine Koproduktion mit dem Grand Théâtre de la Ville de Luxembourg
Landestheater Niederösterreich Großes Haus

Vergangene Veranstaltung

Szenenfoto Kasimir und Karoline, Laura Laufenberg, Konstantin Rommelfangen
© Luiza Puiu

Beschreibung

In Horváths „Volksstück“ fliegt ein Zeppelin am wolkenlosen, blauen Himmel, er ist ein Symbol des Fortschritts und der grenzenlos weiten Welt. Darunter, in München, wird das Oktoberfest gefeiert. Während dort ausgelassene Fröhlichkeit und optimistische Lebensfreude herrschen, stehen die Sterne für das Liebespaar Kasimir und Karoline ungünstig: Kasimir hat seine Arbeit als Chauffeur verloren. Und weil das für ihn zu einer existenziellen Krise mit Statusverlust führt, schaut sich Karoline nach einem anderen um. Weil „wenn einer arbeitslos wird, die Liebe zu ihm nachlässt, und zwar automatisch.“ Im wilden Strudel des Volksfests, berauscht von Alkohol und dem Drang, etwas zu erleben, scheitern beide an ihren Erwartungen aneinander: „Man hat halt oft so eine Sehnsucht in sich – aber dann kehrt man zurück mit gebrochenen Flügeln und das Leben geht weiter, als wär’ man nie dabei gewesen.“

Horváths „Kasimir und Karoline“ ist angesiedelt in der von Armut und Wirtschaftskrise geprägten Zeit der untergehenden Weimarer Republik. Das Oktoberfest wird für seine Besucher*innen aus verschiedensten sozialen Klassen zum Tanz auf dem Vulkan. Aber in der Liebe gelten klare Macht- und Abhängigkeitsverhältnisse, und so kann auf die Hoffnung nach gesellschaftlichem Aufstieg mit dem richtigen Partner schnell ein kolossaler Absturz folgen. Der Regisseur Moritz Franz Beichl, der in Hamburg, Göttingen und Wien arbeitet, inszeniert Horváths Klassiker als melancholisch-poetisches Sittenbild über zwei, deren Umstände sie immer weiter vom gemeinsamen Glück entfernen. 

DAUER

1 Stunde 30 Minuten, keine Pause

PRESSESTIMMEN

APA, ORF
„Das Landestheater Niederösterreich hat am Samstagabend Moritz Franz Beichls stringente, überzeugende Inszenierung von Ödön von Horvaths „Kasimir und Karoline“ zur heftig akklamierten Premiere gebracht.“

„Beichl setzt in seiner gekürzten Fassung auf Klarheit und schickt die in Ausweglosigkeit verfangenen Figuren auf eine Achterbahnfahrt der verbogenen Gefühle.“

„Die Live-Musik von Philipp Auer verstärkt in melancholischen Songs und bisweilen leise wehenden Gitarrenklängen die atmosphärische Tristesse.“

„Die private und die soziale Misere gehen Hand in Hand. Trotzdem schafft es Beichl, niemanden ganz bloßzustellen, sondern fast allen einen Rest von Würde zu belassen bei aller Phrasendrescherei und Unsensibilität.“

„Viel verdienter Beifall für Schauspieler und Regie.“

Die Presse
„Dieses Oktoberfest sollte man erleben.“

„Vor allem weil Beichl das Kunststück gelingt, das Stück rasch und gnadenlos ablaufen zu lassen und zugleich seinen Personen lange Pausen zu gönnen, in die hinein sie diese immer wieder unfassbaren Horváthschen Sätze sprechen.“

„Glücklich ein Landestheater, das solche Schauspieler hat.“

„„Kasimir und Karoline“ sollte man sehen in diesem Oktober. Vielleicht sogar zweimal. Aber wenn man es nur einmal sehen kann, dann lieber in St. Pölten.“

Kronenzeitung
„Ganz im Sinne des Autors findet sich die geradlinige und klare Inszenierung von Moritz Franz Beichl dank Prater-Nostalgie (Bühne Anouk Schiltz) und Techno-Beats am Puls der Zeit wieder. Atmosphärisch vorangetrieben durch die Musik von Philipp Auer, der mit seinen Gitarrenklängen und moderner Mundart den inneren Kampf gegen das hoffnungslose Versagen punktgenau trifft. Viel Beifall für das starke Ensemble rund um Konstantin Rommelfangen und Laura Laufenberg.“

Der Kurier
„Beichl schafft die Balance zwischen der Atmosphäre der 1930er-Jahre und der Gegenwart.“

„Das Tolle ist, dass trotz stringenter Kürzungen, nichts fehlt. Die Horváth´sche Beklemmung wird durch Beichls akkurate Personenführung eindrücklich vermittelt. Das gesamte Ensemble agiert homogen eindrücklich.“

„Viele Bravos für diese gelungene Aufführung.“

NÖN
„Ebenso fatal wie real Moritz Franz Beichls Regie, packend Philipp Auers Musik, anrührend Konstantin Rommelfangens Kasimir, träumend Laura Laufenbergs Karoline, tanzend Michael Scherffs Rauch.“  

    Mitwirkende

    • Dramaturgie
      Thorben Meißner

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