Der blinde Passagier
von Maria LazarBeschreibung
„Der blinde Passagier“ beginnt wie ein Kriminalfilm. Zeit: Winter 1938. Ort: ein dänisches Paketboot an einem deutschen Hafen. Es herrscht noch dichter Nebel am Morgen, als das Boot seine Anker lichten möchte. Plötzlich entdeckt Carl, der Sohn des Kapitäns, einen Mann im eiskalten Wasser. Er fischt den Mann aus dem Hafenbecken und versteckt ihn im Frachtraum. Auf dem kleinen Schiff wird der heimliche Gast bald vom Rest der Besatzung entdeckt. Als sich herausstellt, dass der blinde Passagier ein jüdischer Arzt ist, der vor den Nationalsozialisten geflohen ist, eskaliert die Stimmung. Die Rettung des Fremden kann sie bei den deutschen Behörden in größte Gefahr bringen. So wird aus dem Krimi plötzlich ein gesellschaftspolitisches Drama, in dem es um individuelle genauso wie um kollektive Verantwortung geht. Wie weit würden wir gehen, um ein anderes Leben zu retten? Wie stark ist der Zusammenhalt unserer Gesellschaft vor dem Hintergrund einer nahenden Katastrophe?
Es war eine Sensation, als vor wenigen Jahren das verschollene literarische Werk der Wiener Autorin Maria Lazar in England wiederentdeckt wurde. Lazar, die zu den bedeutendsten Autor* innen der Wiener Moderne gehört, emigrierte als Jüdin schon in den 1930er Jahren ins dänische Exil. 1948 starb sie in Schweden. Die Regisseurin Mira Stadler bringt die packende Parabel über Zivilcourage und Menschlichkeit als österreichische Erstaufführung auf die Bühne.
ALTERSEMPFEHLUNG:
Ab 14 Jahren
Mitwirkende
- Inszenierung
- Bühne Mira König
- Kostüme
- Musik Aki Traar
- Dramaturgie Thorben Meißner