Interview mit Sara Ostertag
Erstmals bringt Sara Ostertag mit dem Ensemble des Landestheaters und eigens komponierter Musik einen Theatertext von Elfriede Jelinek auf die Bühne. Wir haben ihr vorab einige Fragen zu ihrer Inszenierung gestellt:Die Regisseurin Sara Ostertag zählt zu den erfolgreichsten Theaterkünstlerinnen Österreichs und ist bekannt für ihre bildstarke, genrefluide Ästhetik. Am Landestheater inszenierte sie zuletzt die bejubelten Uraufführungen von „Die größere Hoffnung“ und „Dunkelblum“.
Worauf hast du dich in deiner Fassung des Texts besonders fokussiert?
Für mich geht es in unserer Fassung besonders um die Erzählung dessen, wie die Verknüpfung der eigenen Geschichte im historischen Kontext funktioniert – letztendlich also das sich selbst auf die Schliche kommen.
Nun haben die Texte von Elfriede Jelinek meist keine Handlung im klassischen Sinne. Wie schaffst du dir die Bilder deines Abends, was ist deine sinnliche Herangehensweise?
Wir erarbeiten in der Vorbereitung und auf den Proben assoziative Bilder, die aus dem Text heraus entstehen. Wir verwenden dabei unterschiedliche Materialien auf der Bühne, wie z.B. alte Kleidung, es gibt Wasser auf der Bühne und Kostüme, die aus einem historisch österreichischen Kontext stammen… es geht darum, den Schauspielenden ein Spielfeld zu schaffen, um mit dem Text zu „tanzen“ und ihn sinnlich erlebbar zu machen.
Bereits der Text hat etwas Musikalisches, wie verschränkt er sich auf der Bühne mit der Musik von Mona Matbou Riahi?
Wir arbeiten mit Beats und Soundscapes genauso wie mit der Stimme. Durch die Musik entstehen weitere Assoziationen – an Räume, historische Kontexte und auch popkulturelle Referenzen. Die Musik und Jelineks Sprache verschränken sich zu einem vielschichtigen Erlebnis. Und der Abend bietet so immer wieder Neues zum Entdecken für die Zuschauenden.