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Mira Lu Kovacs im Gespräch

Die vielfach ausgezeichnete Sängerin, Musikerin, Komponistin und Performerin Mira Lu Kovacs ist für ihre Bandprojekte „Schmieds Puls", „5K HD" und „My Ugly Clementine" bekannt.

Wann bist Du das erste Mal mit „Die größere Hoffnung“ in Berührung gekommen?

Tatsächlich erst als Sara Ostertag und Verena Giesinger mit dem Stoff auf mich zugekommen sind. Meinem Umfeld war Ilse Aichinger natürlich ein Begriff. Ich müsste mich aber erst in ihre Biographie einlesen und mich mit ihrer Geschichte und ihrem Werk befassen.

Was macht die besondere literarische Kraft von „Die größere Hoffnung aus?

Für mich war Aichingers Sprache meist komplex. Die Traumsequenzen und das Imaginierte vermischen sich mit biographischen, historischen Ankerpunkten. Zurück bleibt das beklemmende Gefühl, dass es nicht wieder gut zu machen ist, was passiert ist, und trotz allem eine Hoffnung am Ende bleibt. Die Vielschichtigkeit und der Stil, komplex und dann wie ein Knall, plötzlich kurz und bündig, simpel, war unheimlich aufregend zu verfolgen und zog mich vor allem emotional in Aichingers Welt hinein.

Wie musikalisch ist der Roman? Was eröffnet Dir dieser Text als Musikerin?

Ich fand das ganze Buch unglaublich rhythmisch. Viele Sätze waren wie für Sprechgesang oder wie eine Art Rap ausgelegt, zumindest könnte man es leicht so interpretieren. Daher sitzen ihre Texte auch so, wenn man sie laut liest. Sie sind sehr treffend und direkt.

Von Anfang an war klar, es wird düster, aber nicht ohne Lichtungen. Das hat mich zum Chorischen hingeführt, mit dem man so feine, harmonische Netze spannen kann.

Welche Motive oder Themen sind für Deine Komposition zentral?

Tatsächlich hat der Titel mir immer wieder geholfen mich für eine Richtung zu entscheiden. Denn eines ist diese Geschichte nicht: hoffnungslos. Für Hoffnung im Ausweglosen braucht es Fantasie. Manchmal habe ich die Musik trösten, manchmal beweinen lassen. Oft ist sie eine Art neutraler Zuschauer, manchmal ist sie ein erwachsenes Kind, das viel zu viel ahnt.

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