Mohandas Karamchand Gandhi, genannt Mahatma („große Seele“), gilt als Vorbild für den gewaltlosen Widerstand auf der ganzen Welt. Er veränderte die Welt, indem er seine Heimat Indien aus der britischen Kolonialherrschaft führte, gegen das Kastenwesen auftrat und sich einen säkularen Staat wünschte. Trotzdem spaltete sich das Land in das größtenteils hinduistische Indien und das muslimische Pakistan. Gandhi wurde verehrt für seinen gewaltlosen politischen Kampf, aber gleichermaßen von Fanatikern gehasst. 1948 fiel er einem religiös motivierten Attentat zum Opfer. Wer war dieser Mann, der die Massen so bewegte? Gandhi wandelte sich vom Rechtsanwalt im Anzug zum Asketen in Leinentüchern. Aber das integre Bild eines Botschafters von Freiheit und Frieden bekam auch Risse. Er war den Vorstellungen seiner Zeit verhaftet, indem er die Gleichheit von Rassen oder auch die Gleichberechtigung von Mann und Frau infrage stellte. Trotz der vielen Widersprüche in seinem Leben und heftigen Anfeindungen bleibt er bis heute ein Idol für Tausende.
Die Regisseurin und Dramaturgin Evy Schubert folgt mit Bettina Kerl, Schauspielerin und Ensemblemitglied, den Spuren Gandhis als Symbolfigur für den politischen Kampf. Sie untersuchen dabei die Wahrnehmung von Gandhis Reden und seiner Taten in der Öffentlichkeit. „Gandhi“ ist ein Stück über die vielen Facetten von politischen Aktivist*innen bis heute.
Pressestimmen
„Bettina Kerl, die Schauspielerin in „Gandhi – der schmale Grat“, dem neuen Klassenzimmerstück des NÖ-Landestheaters (von Evy Schubert) wird im Laufe der 50 Minuten (klar, eine Schulstunde) aber auch gegen Ende zu Arun Gandhi, einem der Enkel von Mohandas Karamchand genannt Mahatma (große Seele) Gandhis. Und versucht in dieser Rolle eine Shruti-Box zu spielen – ein indisches Harmonium ohne Tasten in den 22 Tönen, in einem Teil der indischen Musik eine Oktave eingeteilt wird. Bettina Kerl verwandelt sich aber auch in Nathuram Godse, den Mörder Gandhis."
„DER Hero wird in dieser Schulstunde aber auch ein wenig „entzaubert“ – vor allem durch kritische Beleuchtung des Umgangs mit Frauen. Dennoch ist es nicht „nur“ eine Geschichtsstunde – es wird in dem Stück, das Schul(klass)en zu sich holen können, die Vorbildwirkung für viele Widerstands- und Befreiungsbewegungen späterer Jahrzehnte hergestellt – bis zu den Fridays for Future und Greta Thunberg."
KIKU-Kinderkurier